20. Dezember 2024

Startschuss für Nahwärme Neuhaus

Gemeinderat beschließt Gründung der Projektgesellschaft “Bioenergie Neuhaus GmbH & Co. KG”

Die 69. Sitzung des Adelsdorfer Gemeinderats fand im Feuerwehrgerätehaus Neuhaus statt – aus gutem Grund: Der Gemeinderat stimmte geschlossen für die Gründung der Projektgesellschaft „Bioenergie Neuhaus GmbH & Co. KG“, die ein eigenes Nahwärmenetz samt Energiezentrale für Neuhaus umsetzen soll – ein bedeutender Schritt für die Zukunft der Energieversorgung in Neuhaus.

Nur erneuerbare Energiequellen

Die „Bioenergie Neuhaus“ soll als einhundertprozentige Tochtergesellschaft der Gemeindewerke Adelsdorf gegründet werden. Während der Sitzung stellten die Gemeindewerke Adelsdorf ihre Planungen vor, darunter den Standort der Energiezentrale: Sie wird ihren Platz in der Neuhauser Hauptstraße 32 b finden, direkt hinter der Feuerwehr und dem TSV Neuhaus. Auch die möglichen Energiequellen, darunter Biomasse (Hackschnitzel), eine Photovoltaik-Freiflächenanlage, Solarthermie und Großwärmepumpen wurden angesprochen. Klar ist: Die Wärme wird – wie in Adelsdorf – rein aus erneuerbaren Energiequellen kommen.

KFB Projektmanagement GmbH unterstützt Umsetzung

Mit im Boot bei der Umsetzung des Neuhauser Nahwärmeprojekts ist neben den Gemeindewerken Adelsdorf auch die KFB Baumanagement GmbH. Stefan Ott, Bauingenieur bei der KFB, stellte den groben Zeitplan für Neuhaus vor: 2025 ist für das Bauleitplanverfahren, die Anlagenplanung der Neuhauser Energiezentrale und für die Netzplanung reserviert. Ab 2026 soll es dann mit dem Bau von Energiezentrale und Nahwärmenetz losgehen – mit dem Ziel, die ersten Haushalte zur Heizperiode 2027/28 ans Netz zu nehmen. „Mit dem heutigen „Daumen hoch“ des Gemeinderats heißt es für uns: Das Neuhauser Nahwärme-Projekt wird jetzt weiter mit voller Kraft durchgezogen. Mit der KFB haben wir uns einen starken Partner an die Seite geholt, der uns bestens unterstützen wird“, sagte Wolfgang Mößlein, Vorstand der Gemeindewerke Adelsdorf. Mößlein betonte, dass die KFB Baumanagement GmbH keine Unbekannte sei, denn 2007 habe man bereits erfolgreich beim Bau des ersten Teil-Nahwärmenetzes in Adelsdorf zusammengearbeitet.

Bürgerbeteiligung geplant

Eine Besonderheit beim Neuhauser Nahwärmenetz: Die Neuhauser Bürger können sich über Nachrangdarlehen und voraussichtlich auch über Genossenschaftsanteile finanziell am Projekt beteiligen. Auch ein Bonuszins für Neuhauser Wärmekunden ist im Gespräch. Bürgermeister Karsten Fischkal betonte, dass die Gemeindewerke Adelsdorf dabei die Kontrolle über die Gesellschaft nicht aus der Hand geben werden. „Die Bioenergie Neuhaus ist für die Neuhauser Bürger und soll ein Projekt der Neuhauser bleiben. Die Kontrolle über die Gesellschaft bleibt bei den Gemeindewerken und wird damit im Sinne der Bürger geführt.“

Heizen mit Nahwärme hat Vorteile

Zahlreiche Neuhauser Bürger nutzten die Gelegenheit, um ihre Fragen direkt an die Gemeinde und die Gemeindewerke Adelsdorf zu richten. Etwa, ob man auch eine Notversorgung im Störungsfall bedacht habe, ob es die gleichen Anschlussvarianten wie in Adelsdorf geben werde, und ob auch Glasfaser nach Neuhaus komme. Fragen, die alle bejaht werden konnten.
Auch Erwin Bergner, Neuhauser Bürger, Gemeinderat und ehemaliger Neuhauser Feuerwehrkommandant meldete sich zu Wort und sprach über die Vorteile, die das Projekt nach Neuhaus bringe. „Wir können das Holz aus unseren Neuhauser Wäldern verwerten. Und auch für unsere älteren Bürger ist die Nahwärme eine gute Geschichte: Der Öltank kann raus, die Wärme kommt fertig daheim an, man muss sich um nichts mehr kümmern“, so Bergner.

Der Standort der Neuhauser Energiezentrale ist die Neuhauser Hauptstraße 32b - direkt hinter der Feuerwehr und dem TSV Neuhaus.